Buchcover des realistischsten Mamabuches ever

Diese Mama kennt Ihr zu gut: Mama Fatale

Die Eva. Sie schreibt zu Beginn ihres Buches, dass sie sich die Begebenheiten ausgedacht hätte. Ehrlich gesagt: Besser so, vieles hab ich zwar schon oft gedacht, aber die Reaktionen der anderen, die sie ja auch in ihren Stories vorkommen lässt, sind tatsächlich erwartet eindeutig. Aber das, was Mama Fatale dann ausmacht ist so komisch und gleichzeitig so nah an dem, was ich zumindest voll nachvollziehen kann. Es ist einfach großartig.

Der übergriffigen Frau im Supermarkt mal auf die Nerven gehen

Frei nach dem Prinzip „wer hat denn angefangen?“ bekommt die ältere Dame im Supermarkt Ihren Teil ab. Sie hat Mama Fatale eine dieser typischen Standardfragen gestellt, die offensichtliche _alle_ Schwangeren stellen. Nur dass die Antworten einfach niemanden etwas angehen. Und Mama Fatale spielt den Ball elegant zurück, in dem sie die gleiche Übergriffigkeit an der Dame auslässt. Situationen, die „wir Mamas“ alle kennen und gleichermaßen hassen. So dass ich Mama Fatale erstmal Recht gegeben habe und vermutlich ziemlich weit im Text gekommen bin mit meinem zustimmenden Nicken bis ich dachte: „Oh, das ist jetzt aber doch mutig. Hat sie das jetzt wirklich gemacht oder ist das eine dieser angekündigen fiktiven Situationen?“

Auch die Schwiegerfamilie ist kein Lieblingsort

Komisch, oder? Und schon erst recht nicht, weil es keine dieser relaxten Schwiegerfamilien ist (ja, mir haben mehrere Menschen berichtet, dass es die gäbe), sondern eine mit Erwartungen und Fremdsteuerung und so. Mama Fatale rettet sich natürlich auch hier elegant. Wie auch auf Spielplätzen, vor befreundeten Supermüttern und ähnlichen Herausforderungen, den der Alltag von Familien so bereithält.

Grundschulzeit, Chaoszeit

Die Geschichten ziehen sich in dieser Weise durch. Eva Karl Faltermeier stellt die Ich-Erzählerin in diverse Situationen, die absichtlich bis unfreiwillig komisch sind und es ist ein riesiger Spaß, diese Perspektive zu verfolgen und manchmal auch zu denken: Zum Glück hab ich selbst es soweit nie kommen lassen.

Spannend, mal die andere Perspektive zu sehen

Das ist das schöne an Mama Fatale – zumindest aus meiner Sicht: Es ist eher ein Buch, das einem die ganzen „Ach, mach Dir nichts draus, mir ist mal das hier passiert…“ Geschichten auf einmal präsentiert. Und schon ist das eigene Chaos gar nicht mehr schlimm, sondern wird entspannt

Übrigens: Nein, hier gibt es keinen Link zum großen A. Ihr könnt das natürlich nutzen, aber schön wär doch auch, in den Frühlingssonnenstrahlen mal in die Stadt zu schlendern und in der Buchhandlung Schätze zu finden… Genießt es!