No Pressure, of course, so lange Du voll stillst
So lesen sich die meisten Posts dazu, die tatsächlich auch oft von Stimmen kommen, die sich für das Stillen stark machen. Puh! Ist das wirklich ein Druck, den Mütter auch noch brauchen? Diese Frage stellt sich unabhängig von Berufstätigkeit immer. Die WHO hat Empfehlungen, die Hebammen wissen, was sie tun. Dennoch sollte es vor allen anderen Faktoren eine Entscheidung der Mutter sein, ob sie sich mit dem Stillen oder mit der Flasche wohlfühlt. Wie dankbar können wir sein, dass es hierzulande Alternativen zur Muttermilch gibt und wir unsere Kinder wie auch immer sinnvoll ernähren können.
Fokusthema Weltstillwoche – Berufstätig sein und dabei stillen ist vereinbar
Und schon sind wir auch bei einem absolut passenden Thema für unseren Blog. Denn Vereinbarkeit ist in vielerlei Hinsicht unser Fokus. Wobei wir auch klar sagen, dass es doch eigentlich jede Mutter selbst wissen und entscheiden solle, welcher Weg für sie der richtige ist. Und wenn wir uns dazu so viele Gedanken machen, dann wächst natürlich auch der Druck und viele Mütter sind unsicher und trauen sich vielleicht auch nicht, das Stillen für sie auszuschließen. Weil die Aufklärung nicht da ist und aus dem Stillen ein so großes Dogma gemacht wird.
Pro Stillen- Contra Flasche und andersherum
Die meisten wissenschaftlich belegten Werte sind 49/51 pro und contra Stillen. Nichtgestillte Kinder sind in der Tat genauso oft krank oder gesund wie gestillte Kinder. Es ist nicht zu 100% erwiesen, dass sie mehr an Atemwegs- und Magen/Darmerkrankungen leiden. Ja und genau diese Angaben sind es, die Frauen verunsichern. Sehen wir es doch mal so, manche Frauen können gesundheitlich nicht stillen und/oder kämpfen sich damit ab und leider sogar darunter. Die meisten Nicht-Still-Geschichten haben zum Tenor „und dann konnte ich das einfach nicht mehr“. Viele enthalten außerdem irgendeine Art von Erwartungsdruck, gern auch mal von der Umwelt aufgedrückt. Was für ein Stressfaktor für die Mütter! Wenn es hier mehr Akzeptanz für jede Form des Fütterns gäbe, würde sich sicher so manche Mom entspannt für einen für sie guten Weg entscheiden, weil sie nicht mehr den Druck hätte irgendeiner Erwartung entsprechen zu müssen, die schlimmstenfalls noch nicht mal ihre eigene ist.
Kinder werden auch mit der Flasche groß
Heutzutage gibt es so viele Regularien, die Milchpulver bestehen muss. Milchpulver reicht von der Zusammensetzung und den Nährstoffen an die der Muttermilch heran. Natürlich ist diese von der Zusammensetzung und Flüssigkeitsgehalt her auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt und liefert somit im ersten Lebenshalbjahr die notwendigen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Dazu kommen Abwehrstoffe gegen Infektionskrankheiten, der Schutz vor Allergien und späteren Erkrankungen wie Diabetes. Damit kann die pulverisierte Form nicht mithalten. Dennoch sollte das jede Mutter für sich entscheiden dürfen.
Die eigentliche Challenge beginnt sowieso danach
So lange die Kinder Milch trinken, ist es relativ easy, sie gut zu ernähren. Danach wird es spannend. Paw Patrol „Joghurt“, Dino-Auftau-Patties, Fastfoodketten und vieles mehr sind eigentlich die viel größere und nachhaltigere Bedrohung für die Gesundheit unserer Kinder. Hier sollten wir viel ausgeschlafener, informierter und selbstbewusster sein, um unseren Kindern langfristig Gute Ernährung nahezubringen und massive Gesundheitsrisiken zu verhindern.
Fazit ist, wir sollten das Stillen mit viel weniger Sozialem Druck belegen und das Nichtstillen viel breiter akzeptieren. Wie so vieles andere auch, hat beides seine Berechtigung und wir können nicht wissen, aus welcher Situation heraus die einzelne Mama sich für dieses oder jenes entscheidet. Sie ziehen die nächste Generation groß, da werden sie wohl entscheiden können, wie sie sie füttern. Wir sind für Vereinbarkeit und für Toleranz – für beide Seiten.
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