Es ist eine spannende Zeit zum Ende der Schwangerschaft, wenn alles so konkret wird und doch noch so unvorstellbar. Pläne müssen gemacht werden, unter anderem steht im Raum, wie die Elternzeit organisiert werden soll und wie man am besten Elterngeld beantragt, um das Optimum für die Situation herauszuholen.
Im Grunde ist das der zweite Schritt von Vereinbarkeit, der nun eintritt: Man macht in seinem Erwerbsleben Platz für die Familie. Der erste Schritt, die Schwangerschaft selbst, hat je nach Branche entweder direkt in den Krankenstand geführt oder auch dazu, dass man mit mehr oder weniger Einschränkungen bis zum Mutterschutz weiter arbeiten konnte. Das ist nun für die allermeisten einstweilen vorbei.
Wir sprechen heute mit Verena Dias, Expertin für Elternzeit und Elterngeld und Autorin eines Ratgebers zum Thema im GU-Verlag.
Verena, Dein Ratgeber ist offenbar ein notwendiges Angebot für viele Familien. Wie ist es da mit der Vereinbarkeit und der Gleichberechtigung? Wie groß ist die Vielfalt in den Modellen der einzelnen Familien?
Ich beobachte eine klare Tendenz zum „klassischen“ Modell: Nach der Geburt arbeitet der Vater weiterhin Vollzeit und nimmt maximal die zwei „Väter-Monate“ Elternzeit. Die Mutter bleibt gerne im ersten Lebensjahr des Kindes zu Hause und kehrt nach 1-2 Jahren in das Berufsleben zurück; vorzugsweise in Teilzeit. Väter, die mehr als 2 Monate Elternzeit nehmen, begegnen mir eher selten. Ich finde das aus der Gleichberechtigungs-Brille zwar schade, kann aber absolut jede Frau verstehen, die sagt, dass sie so viel Zeit wie möglich mit ihrem Baby verbringen möchte und dass ihr Beruf zu diesem Zeitpunkt nicht die gleiche Priorität hat. Bei mir selbst war es ähnlich.
In den Medien lese ich natürlich auch von anderen Familien-Modellen, in der Realität kenne ich jedoch nur wenige Paare, die es im ersten Lebensjahr anders machen. Vielleicht liegt das auch an meinem beruflichen Schwerpunkt und meinem Verständnis für Mütter, denen es schwerfällt, in ihren Beruf zurückzukehren, als ob nichts gewesen wäre? Ein Kind verändert nun mal die Prioritäten, Werte und eigenen Bedürfnisse. Die Kunst ist aus meiner Sicht, eine berufliche Situation zu finden, die gleichzeitig den Wunsch nach gemeinsamer Zeit mit dem Kind berücksichtigt und berufliche Selbstverwirklichung und finanzielle Absicherung (oder Unabhängigkeit) ermöglicht. Drei Dinge auf einmal, die eben nicht mit cleverer Zeitplanung allein zu lösen sind.
Selbst Paare, die in die Beratung mit dem Vorsatz kommen, sich Berufs- und Familienaufgaben partnerschaftlich zu teilen, enden beim Elterngeld häufig in der klassischen Aufteilung, dass die Mutter die maximal möglichen 12 Monate und der Vater lediglich 2 Monate Basiselterngeld bezieht. In den Kleinkindjahren arbeiten beide dann Teilzeit und es kommt dann zu einer eher partnerschaftlichen Aufteilung; beim Elterngeld entsprechen sie jedoch im ersten Lebensjahr aus finanziellen und/oder emotionalen Gründen eher dem „klassischen“ Modell.
Wo holst Du die Familien ab? Sind sie als Paar noch beide Vollzeit und ähnlich engagiert im Beruf unterwegs? Oder stellst Du schon in den Ausgangssituationen Abweichungen fest, die die Beratungsergebnisse unausweichlich machen?
Wenn ich werdende Eltern zu ihrer Elternzeit- oder Elterngeld-Planung berate, arbeiten in der Regel beide Vollzeit. Zumindest wenn sie das 1. Kind bekommen. Frauen, die mit dem 2. Kind schwanger sind oder die zweite Schwangerschaft planen und die ich berate, arbeiten häufig in Teilzeit oder sind noch gar nicht ins Berufsleben zurückgekehrt. Was ich auch immer häufiger beobachte: Mütter, die während der Elternzeit in die Selbstständigkeit starten und sich davon eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhoffen.
Um noch einmal zu den werdenden Eltern zurückzukehren: Ob die Paare gleich oder unterschiedlich viel verdienen, spielt – nach meiner Erfahrung – tendenziell keine Rolle bei der Frage, wer wie lange Elternzeit nimmt. Die besserverdienenden Frauen bleiben genauso gerne möglichst ein Jahr zu Hause. Die Frage ist, ob sie sich das „erlauben“ können, wenn sie ihre bisherige Aufgabe und Position behalten wollen. Bei einigen ist eine längere berufliche Auszeit möglich, bei anderen eher nicht. Einige verzichten dann auch bewusst auf die alte Position und suchen sich bei ihrer Rückkehr ins Unternehmen eine neue Tätigkeit, die zum Beispiel von den Arbeitszeiten, der Entfernung oder der Reisetätigkeit besser zu ihrem neuen Familienleben passt.
Bei den gut- oder hauptverdienenden Vätern ist es häufig so, dass sie sich einen längeren Ausfall nicht leisten können oder nicht leisten wollen (zum Beispiel mit Blick auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit oder aus finanziellen Gründen). Dann werden häufig noch nicht einmal die zwei „Väter-Monate“ genommen. Klar ist: Je höher die Gehälter, desto höher die Lebenshaltungskosten. Bei den besserverdienenden Paaren kann das Elterngeld von maximal 1.800 EUR die monatlichen Lebenshaltungskosten häufig nicht decken und sie können (oder wollen) sich weniger Elternzeit leisten.
Was ist aus Deiner Sicht für eine Karriere nach dem bzw. den Babyjahren die größte Hürde?
Puh, diese Frage finde ich schwierig, allgemeingültig zu beantworten. Es gibt verschiedene Faktoren, die je nach individueller Situation verstärkt oder einzeln auftauchen können:
- Ein Faktor ist die Familientauglichkeit der Berufstätigkeit: Wie flexibel sind die Arbeitszeiten? Stimmen die Arbeitszeiten mit den üblichen Betreuungszeiten überein? Ist die Tätigkeit teilzeittauglich? Besteht die Option auf Homeoffice? Wie ist die Einstellung der Vorgesetzten und Kollegen? Haben sie Verständnis für familiäre Erfordernisse oder hat die Mutter das Gefühl, sich beweisen zu müssen? Wieviel Verantwortung und Druck bringt der Job mit sich? Wie lange dauern die Arbeitswege? Kann sie in ihren alten Job zurückkehren oder muss sie sich neu bewerben?
- Ein weiterer Faktor ist die familiäre Situation: Wie ist die Unterstützung durch den Partner? Teilen sich die Eltern die Familienarbeit oder bleibt alles an der Mutter hängen?
- Weitere Unterstützung und Betreuung: Hat die Familie auch externe Unterstützung durch Babysitter, Aupair, eine zuverlässige Betreuung, die Großeltern, eine Haushaltshilfe, wen auch immer? Je mehr Entlastung die Mutter hat, umso mehr Energie und Zeit kann sie ihren beruflichen Themen widmen.
- Ein häufig unterschätzter Einflussfaktor ist das Kind selbst. Kinder geben von der ersten Sekunde den Takt an. Es gibt „pflegeleichte“ Kinder, die freiwillig ihren Mittagsschlaf machen, sich von alleine nach 6 Monaten abstillen und brav ihren Brei essen. Die wenig weinen und sich gerne von Dritten betreuen lassen. Es gibt aber auch Kinder, die sich nicht von ihren Eltern trennen, die bis zum 2. Geburtstag gestillt werden möchten und sehr viel Aufmerksamkeit benötigen.
- Und natürlich hängt vieles auch von den Bedürfnissen der Mutter und ihrer Motivation für die weitere Karriere ab. Was sagt ihr Gefühl, welche Prioritäten und Werte hat sie? Wie sehr liebt sie ihren Job? Was ist ihr Antreiber für die Karriere (z.B. finanzielle Sicherheit, Macht, Selbstverwirklichung)? Oder ist das Bedürfnis nach Familienzeit zurzeit größer?
- Nicht zu vergessen: Wie ist die finanzielle Situation der Familie? Möchte die Frau finanziell unabhängig sein? Oder kann sie sich vorstellen, (eine Zeit lang) von ihrem Partner finanziell abhängig zu sein und ihre Zeit und Energie allein der Familie zu widmen? Oder ist sie die Hauptverdienerin und sorgt für den finanziellen Unterhalt der gesamten Familie?
Je nach Ausprägung der verschiedenen Faktoren erleben einige Frauen bei der Fortsetzung ihrer beruflichen Karriere mehr oder höhere Hürden als andere Frauen.
Und emotional, Du bist ja selbst auch Mutter eines just gewordenen Schulkindes, wie hoch würdest Du es bewerten, dass Familien die Tage getrennt verbringen? Ist es für viele Mütter ein Argument oder ein Sehnsuchtspunkt, dass sie lieber mehr Zeit für die Familie hätten?
Eine gute Frage! Hier kommt es sicherlich auch auf das Alter des Kindes an. Letzte Woche habe ich einen Workshop zur Beruflichen Neuorientierung gegeben und eine Mutter eines Kleinkindes berichtete, dass sie eigentlich ihren Traumjob hätte. Aufgrund ihrer Arbeitszeiten sieht sie ihr Kind jedoch nur abends und vermisst es tagsüber so sehr. Absolut verständlich! Ich unterstütze sie bei der beruflichen Veränderung, denn ich bin der Meinung: diese Zeit mit dem Kleinkind hat sie nur einmal. Ich selbst bin in meinen alten Job zurückgekehrt, als meine Tochter 10 Monate alt war. Häufig klang ihr Weinen in meinen Ohren nach, wenn ich morgens das Haus verlassen habe. Sie wollte mich einfach nicht gehen lassen. Für mich war das sehr hart und ich glaube, dass dies meine spätere berufliche Veränderung und auch spätere Entscheidungen wie kürzere Betreuungszeiten dadurch beeinflusst wurden. Es gibt natürlich auch Mütter, die es als Erleichterung empfinden, sich tagsüber im Büro um Erwachsenen-Themen zu kümmern und nicht immer in der Mutterrolle zu sein. Die beide Seiten im passenden Ausgleich benötigen, um zufrieden zu sein. Auch hier kommt es meiner Meinung nach auf die ganz individuellen Bedürfnisse der Mutter und des Kindes, aber auch auf die effektive gemeinsame Zeit an und die berühmte „Quality time“, wie intensiv Mutter und Kind die Zeit miteinander verbringen.
Wie ein Alltag im Gegenkonzept aussieht, wenn wir 24 Stunden nonstop mit unseren Kindern zusammen sind, haben wir während des Lockdowns erlebt. Das war für viele nicht schön und einfach nur anstrengend (natürlich aufgrund der Mehrfachbelastung durch gleichzeitiges Homeoffice, Homeschooling und dem üblichen Haushalts-Alltags-Wahnsinn, aber auch weil es kaum Freiräume für Auszeiten der einzelnen Personen gab). Viele Eltern (und Kinder!) haben ihren Kindergarten und die Schule ganz neu zu schätzen gelernt.
Wie oft hörst Du selbiges von den Vätern? Und falls es unterschiedlich ist, woran liegt das?
Von werdenden Vätern höre ich regelmäßig, dass sie sich gerne genauso in die Betreuung des Babys einbringen möchten und viel Zeit mit dem Kind verbringen möchten. Wenn es dann konkret um die Planung ihrer Elternzeit geht, machen sie manchmal einen „Rückzieher“ mit der Begründung, dass es beruflich nicht möglich sei, sich eine längere Auszeit zu nehmen, weil der Arbeitgeber das nicht zulasse oder man die Kollegen nicht im Stich lassen könne oder dass die Familie sich das finanziell nicht leisten könne. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das nur vorgeschobene Argumente sind, da es für jeden der genannten Gründe Lösungen gibt. Einige Väter verzichten auf eine längere Elternzeit, um ihrer Frau den „Vortritt“ zu lassen, weil diese länger zu Hause bleiben möchte und sie sich beide Auszeiten finanziell nicht leisten möchten. Einige Väter scheinen vollkommen glücklich zu sein, wenn sie abends oder am Wochenende Zeit mit ihrem Kind verbringen. Das scheint ihnen zu reichen. Inwieweit das biologisch oder sozial beeinflusst ist, möchte ich nicht beurteilen. Ich beobachte, dass Frauen das Muttersein leichter zu fallen scheint als Männern. Ob das tatsächlich so ist oder ob unsere Gesellschaft stärker von Frauen erwartet, diese Mutterrolle so stark anzunehmen, weiß ich nicht. Hast du eine Meinung dazu?
Danke für die Rückfrage. Ja, ich habe ein Meinung dazu, warum Frauen oft in der traditionellen Mutterrolle sind.
Ich denke nämlich, dass sie in dem Moment zuerst tun, was gerade gut für die Kinder und die Familie ist. Und wenn man es mal darauf herunterreicht, kann man eine Menge lebensnotwendigen Alltag finden, der eine Teilhabe an anderen Lebensbereichen extrem erschwert und für totales Zurückstecken sorgt. Hier müssen wir umdenken, denn ein Frühstücksbrot wird nicht besser, wenn es von den Müttern gemacht wird. Ich glaube, dass wir da als Gesellschaft noch nicht kreativ genug waren und es noch Potential gibt. Mein Traum ist ja immer noch, dass der blöde Alltag sich leichter organisieren lässt und man mehr Zeit hat um einfach zusammen Freizeit zu haben, in der man nichts muss, sondern sich zuhören kann, gemeinsam Spaßdinge machen kann und sich gegenseitig wahrnimmt. Was denkst Du:
Mal angenommen, Du dürftest an der Stelle Politik machen. Was wäre Dein Idealszenario für Familien?
Mein Idealszenario wäre, dass beide – Vater und Mutter – grundsätzlich Teilzeit arbeiten und sich Familienarbeit und Geldverdienen teilen. Dass beide auf Augenhöhe bleiben und nicht einer hauptsächlich fürs Geldverdienen und der andere für die Hausarbeit zuständig ist (leider rutschen viele Paare in diese Konstellation). Beide sollten maximal 30 Wochenstunden arbeiten, gerne auch über die Woche und zu unterschiedlichen Uhrzeiten verteilt; nicht nur zu den klassischen Kernzeiten Montag – Freitag von 8-16 Uhr (mein Mann und ich arbeiten zum Beispiel auch abends oder am Wochenende, sodass während der Woche viel gemeinsame Zeit bleibt.)
Mein Idealszenario sieht auch vor, dass Eltern nicht spätestens zum 1. Geburtstag des Kindes auf eine externe Betreuung angewiesen sind. Eine Ausweitung der Betreuungszeiten ist meiner Meinung nach nicht die allumfassende Lösung. Es ist gut und wichtig, dass es diese Option gibt. Es gibt aber auch Eltern und Kinder, die mehr Zeit gemeinsam zu Hause verbringen möchten. Dann sind berufliche Lösungen gefragt, wie flexible/reduzierte Arbeitszeiten, die auch von zu Hause aus möglich sind.
Wünschenswert wäre auch, dass die Arbeitgeber familienfreundlicher werden und Eltern anders unterstützen. Dass das für die Arbeitgeberseite finanziell und organisatorisch schwierig und mit hohem Aufwand verbunden ist, kann ich absolut nachvollziehen. Hier wäre wiederum die Politik gefragt, wie sie Unternehmen und Arbeitgeber unterstützen/belohnen kann, die ihren Arbeitnehmern eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.
Welche finanzielle Unterstützung hältst Du für sinnvoll? Ggf. auch über das Elterngeld hinaus?
Schwierig. Ich bin kein Fan davon, dass der Staat alles finanziert. Ich finde, dass wir in Deutschland vom Grundsatz her mit den Sozial- und Entgeltersatzleistungen schon ganz gut aufgestellt sind. Auch wenn unsere Elterngeld-Regelungen nicht perfekt sind, ist der Familienstart mit Mutterschutz und Mutterschaftsgeld, Elternzeit, Elterngeld und Kindergeld schon sehr komfortabel im Vergleich zu anderen Ländern.
Was ich als sinnvoller erachte: grundsätzlich mehr Ausbildung und Wissensvermittlung in das Geld-Thema. Warum ist Sparen und Investieren sinnvoll? Wie geht das? Was habe ich davon, Rücklagen zu bilden? Wie kann ich mir weitere Einnahmequellen schaffen, z.B. aus Vermögen, Immobilie oder Selbstständigkeit? Und so weiter.
Das hat auch mit einer gerechteren Vermögensverteilung zu tun (vielleicht könnte der Staat diesbezüglich mehr unterstützen oder jedem Bürger einen Einmalbetrag zum Vermögensaufbau zahlen). Je mehr Rücklagen oder Vermögen jemand hat, desto unabhängiger ist er vom Arbeitgeber oder dem Partner. Als Eltern kann ich mir mit gewissen Rücklagen eine Auszeit oder Reduzierung der Arbeit eher leisten. Ich traue mich eher, mich beruflich zu verändern oder ein Unternehmen zu gründen. Vielleicht habe ich schon früh eine Immobilie erworben oder besitze Geldanlagen, sodass die Mieteinnahmen, Zinsen oder Depoterträge einen Teil meiner Lebenshaltungskosten tragen. Das hierfür erforderliche Finanzbewusstsein wäre meiner Meinung nach die beste Unterstützung.
Was ist Dein ultimativer Tipp für Eltern in der Planungsphase? Gern auch abseits von reinen Finanzen?
Mein ultimativer Tipp? In finanzieller Sicht: vor der Familiengründung Vermögen aufbauen und Rücklagen bilden. Ansonsten: Informieren, planen, miteinander reden, ggf. Plan B und C entwickeln und dann… das Kind kennenlernen, auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse achten, Veränderungen akzeptieren, Pläne anpassen, agiles Management.
Wie siehst Du das Thema Altersvorsorge in den Babyjahren? Das fällt ja oft hinten runter und dann den Frauen auf die Füße
Richtig. Wobei die Altersvorsorge ja ein generelles Problem ist, das vom Grundsatz her alle betrifft. Hier stellt sich die Frage, ob man an die Zukunft der Rentenversicherung glaubt und/oder privat vorsorgt. Was ich in den Babyjahren als akute Herausforderung vieler Frauen sehe: weniger Einkommen durch die Teilzeittätigkeit und eine Verschiebung der vorherigen Gleichberechtigung innerhalb der Partnerschaft (weniger Augenhöhe, mehr finanzielle Abhängigkeit vom Partner).
Was kann die Lösung sein?
Meiner Meinung nach nicht, dass auch die Mutter Vollzeit arbeitet (worst case muss sie dann die Familien- und Hausarbeit nach einem 8 Stunden-Arbeitstag leisten und hat mehr Stress statt Quality Time mit ihrem Kind). Ideal ist es natürlich, wenn alle Aufgaben mit dem Partner geteilt werden. Das ist jedoch in sehr vielen Fällen reine Theorie. Es gibt nun mal die Väter, die 10-Stunden-Arbeitstage haben und sich nicht in der Familienarbeit einbringen können oder nicht wollen. Wie gehen wir damit um? Hier bin ich wieder bei der beruflichen Stellschraube: Veränderung der beruflichen Situation, z.B. neuer Job mit besserer Bezahlung, weniger Stunden bei gleicher Bezahlung, besseren Arbeitszeiten, kürzere Fahrtwege, alles, was hilft, den Alltag einfacher zu gestalten und gerne zu arbeiten.
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