Wie ist es denn nun mit der Vereinbarkeit? So langsam werden die Stimmen hörbar, die einfordern, dass eine Diskussion entsteht. Die nahelegen, dass eine Umverteilung ansteht. Die eine Neuverteilung der Aufgaben fordern. Die sagen, dass Vereinbarkeit für uns alle eine Rolle spielt.
Mental Load ist ein ganz aktuelles Stichwort. Die Verantwortung dafür, dass die Dinge des Lebens geregelt werden. Arzttermine, Geburtstagsgeschenke, jemanden begleiten, die Bücher in die Bibliothek zurück. Und natürlich auch: Mal den Kopf über den Tellerrand heben. Der Nachbarin helfen oder der anderen Familie aus dem Kindergarten, denen man flugs das Kind nach Hause fährt. Ein kleiner Umweg, ein winziger zusätzlicher Baustein im Tagesablauf. Und doch noch etwas, woran man denken muss.
Begeistertes Miteinander ist ein anderes Stichwort, dass mir in meinen Gesprächen zur Vereinbarkeit immer wieder begegnet. Als Familie Zeit miteinander zu verbringen und zwar nicht nur beim Abendritual. Wer einen gemeinsamen Nachmittag haben möchte, der kann nicht gleichzeitig den Nachmittag im Job verbringen. Dafür ist aber nach dem ZuBett-Bringen noch Zeit, um nachzuholen, was man nachmittags verpasst hat.
Die EU erinnert uns mit einem Urteil des EuGH an ein geregeltes Leben. Aber reglementierte Arbeitszeit? Ist es nicht auch im Interesse der Familien, was der Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände sagt: „Auf die Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 kann man nicht mit einer Arbeitszeiterfassung 1.0 reagieren“ https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-05/eugh-urteil-arbeitszeiterfassung-arbeitgeber-ueberstunden). Einerseits wird hier die exakte Dokumentation vorgesehen, andererseits gibt es auch Regelungen, insbesondere in Konzernen, dass nach bestimmten Uhrzeiten kein Login auf Produktivsysteme mehr möglich ist.
Und was bleibt? Wie auch in anderen Bereichen, in denen sich die Welt gerade rasend schnell verändert, ist noch völlig offen, wohin der Weg führen wird. Er entsteht beim Gehen und jeder unserer Schritte in Richtung Vereinbarkeit hilft, diese neue Welt zu gestalten und so einzurichten, dass wir gut darin leben können. Lasst uns den Dialog leben und gemeinsam schauen, dass es gut wird, wenn wir Job und Familie unter einen Hut bringen.
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